Fiakerpferde
2018 gab es in Wien 24 Fiakerunternehmen, die ungefähr 320 Fiakerpferde im Einsatz haben. Die Konkurrenz um die sechs Standplätze in Wien ist daher groß. Vor allem am Standplatz Stephansplatz wird von Tierschutzorganisationen regelmäßig gesetzeswidrige Überbelegung dokumentiert. Schon allein um die Standplätze vormittags zu erreichen, müssen die Kutschen teils über die dicht befahrensten Straßen Wien fahren. Durch die starke Reizüberflutung kommt es dabei immer wieder zu verhängnisvollen Unfällen mit PKW, die für die Pferde manchmal tödlich enden. Einige Standplätze in Wien bieten den Pferden während ihres Einsatzes keinerlei Sonnenschutz, weshalb die Tiere gezwungen sind, lange Zeit in der prallen Sonne auszuharren, solange das Thermometer die 35° Marke nicht erreicht. Die Pferde sind während der Fahrten in der dicht verbauten City dem direkten Kontakt mit den Autoabgasen hilflos ausgeliefert.
All diese Punkte lassen für uns ganz klar die Notwendigkeit einiger Veränderungen erkennen:
1) Pferde raus aus der Innenstadt. Die Tiere dem starken Verkehr der Wiener City auszusetzen, ist unserer Überzeugung nach nicht mit dem Anspruch an Tierschutz und Tierhaltung vereinbar. Pferde sind sensible Fluchttiere und dürfen nicht mehr in die gefährliche Situation gebracht werden, sich mit tausenden KFZs die Straßen teilen zu müssen. Viele andere Städte wie Barcelona und Montreal haben dies bereits erkannt und Fahrverbote erlassen. Wien kann das auch.
2) Hitzefrei für Wiener Fiakerpferde ab 30° Celsius! Auch Pferde können einen lebensbedrohlichen Hitzschlag erleiden. Diese Maßnahme bringt für sich allein bereits eine massive Situationsverbesserung der Tiere mit sich.
3) Standplätze, die den Pferden keinen Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung im Sommer gewährleisten können, müssen adaptiert oder aufgelassen werden.
4) Moderne und ästhetische Elektro-Kutschen stellen eine tierschutz- und umweltfreundliche Alternative zu Pferdekutschen dar. Die Stadt Wien soll Fiakern, die zum Umstieg auf E-Kutschen bereit sind, durch Begünstigungen (wie finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung, attraktive Standplätze..) aktiv unterstützen. Wir wünschen uns keinesfalls arbeitslose Fiaker, sondern einen zeitgemäßen Umstieg auf moderne Touristenattraktionen.